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3. September 2024

Agorameter Review: Der deutsche Strommix im August 2024

Analyse der Entwicklungen und Trends der deutschen Stromerzeugung im August 2024. Außerdem: Ein Blick auf die Entwicklung der Braunkohleverstromung.

Wie setzte sich der deutsche Strommix im August 2024 zusammen?

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Mehr als ein Viertel des in Deutschland erzeugten Stroms kam im August aus Solaranlagen. Dies trug bei den Erneuerbaren Energien zu einem Anteil von 58 Prozent am Strommix bei – es ist bereits der siebte Monatsrekord dieses Jahr. Allerdings gab es im August auch Schattenseiten: Die Braunkohleverstromung stieg gegenüber dem Vorjahresmonat leicht an. Braunkohle und Erdgas machten zusammen 31 Prozent der Stromerzeugung aus, während Steinkohle mit einem Anteil von nur 5 Prozent weiter an Bedeutung verlor.

Wie hat sich die Stromerzeugung im August 2024 gegenüber August 2023 verändert?

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Bei der Photovoltaik (PV) machte sich auch im August der massive Zubau der letzten zwölf Monate in Höhe von 16 Gigawatt in Kombination sowie ein sonnenreicher Monat mit einem Plus in der Erzeugung von 2,8 Terawattstunden bemerkbar.  Das entspricht einem Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. 

Neben dem erfreulichen PV-Erzeugungszuwachs stieg jedoch auch die klimaschädliche Braunkohleverstromung (wie schon im Juli – Agorameter Review: Der deutsche Strommix im Juli 2024) gegenüber August 2023 um einen Prozentpunkt. Wir erläutern im Themenschwerpunkt dieses Monats zur Braunkohleverstromung in Deutschland die Hintergründe und Folgen.
 

Trendanalyse: Wie entwickeln sich Nachfrage, Kohleverstromung und Emissionen?

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Im August setzte sich der Aufwärtstrend beim Stromverbrauch fort, mit einem Anstieg um 1 Terawattstunde im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ein Grund dürfte der um 12 Prozent gesunkene Börsenstrompreis sein. Zum anderen gab es bereits in den Vormonaten einen Produktionsanstieg in den besonders stromintensiven Branchen, der sich im August fortgesetzt haben könnte – Daten dazu liegen noch nicht vor. 

Mit steigendem Stromverbrauch stieg mangels günstigerer Alternativen auch die Nachfrage nach Braunkohlestrom.  Aufgrund des weiterhin moderaten CO₂-Preises und des gestiegenen Erdgaspreises sind die Kosten der deutschen Braunkohleverstromung niedriger als die der europäischen Gaskraftwerke. Dies führte dazu, dass im August – zusätzlich zur inländischen Nachfrage – rund 25 Prozent mehr Strom exportiert wurde als im Vorjahresmonat. Diese Entwicklungen bestätigen, dass der Emissionsrückgang im vergangenen Jahr weitgehend konjunkturell bedingt war und sich bei einer Erholung der Stromnachfrage auch wieder umkehren kann. Im August schwächte sich der Rückgang der Emissionen im Trend weiter ab.

Diese Entwicklung zeigt, dass sich der Emissionsrückgang im Stromsektor nur dann verstetigen kann, wenn der Ausbau der Erneuerbaren Energien konsequent fortgesetzt wird und gleichzeitig Kohlekraftwerke aus dem Markt ausscheiden. 
 

Themenschwerpunkt: Wie entwickelt sich die Braunkohle in Deutschland?

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Ein weiterer Grund für die gestiegene Nutzung von Braunkohle in Deutschland liegt im Klimawandel selbst: Die verstärkten Hitzewellen in Südeuropa und Asien haben den Kühlungsbedarf erhöht, was die Nachfrage nach Flüssigerdgas (LNG) und die LNG-Preise in die Höhe trieb. Die gestiegenen Erdgaspreise haben paradoxerweise dazu geführt, dass in Deutschland preisbedingt vermehrt klimaschädliche Kohlekraftwerke zum Einsatz kommen.

Gleichzeitig ist der CO₂-Preis mit 71 EUR/t CO₂ im August nach wie vor auf einem moderaten Niveau: Neben einer anhaltend schwachen europäischen Industrienachfrage zeigt sich eine gewisse Zögerlichkeit der Marktteilnehmer aufgrund der nach den EU-Wahlen noch unklaren klimapolitischen Ausrichtung der neuen EU-Kommission, wodurch die Glaubwürdigkeit und damit die Erwartungen des zukünftigen CO₂-Preises Unsicherheiten ausgesetzt sind.

Aufgrund der gestiegenen Stromnachfrage und des relativen Preisvorteils gegenüber anderen fossilen Erzeugungsoptionen stieg die Auslastung der deutschen Braunkohlekraftwerke im August um einen Prozentpunkt.
An den Terminmärkten zeigt die Differenz zwischen dem Strompreis und den zukünftigen Erzeugungskosten für Braunkohle, dass insbesondere in den Wintermonaten noch Geld am Strommarkt verdient werden kann. Zur Absicherung der Kohleverstromung in den sonnenarmen Jahreszeiten ist die Erreichung der Ausbauziele für Wind an Land von zentraler Bedeutung. (Siehe: Agorameter Review: Der deutsche Strommix im Februar 2024 - Wie verhalten sich Wind- und Solarstromerzeugung zueinander?)

Bibliographische Daten

Autor:innen
Moritz Zackariat
Versionsnummer
1.0
Veröffentlichungsdatum

3. September 2024

Projekt
Diese Publikation wurde erstellt im Rahmen des Projektes Monatsauswertung Strommarkt Deutschland.

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