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2. April 2024

Agorameter Review: Der deutsche Strommix im März 2024

Analyse der Entwicklungen und Trends der deutschen Stromerzeugung im März 2024. In dieser Ausgabe außerdem ein Blick auf die Entwicklung der Strompreise im Großhandel.

 

Agorameter Review

Wie setzte sich der deutsche Strommix im März 2024 zusammen?

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Im März 2024 war der deutsche Strommix besonders durchmischt. Erneuerbare Energien erzeugten gut die Hälfte des gesamten Stroms, Wind- und Solarkraft trugen dabei 41 Prozent zur Stromerzeugung bei. Während die Solarenergie mit 13 Prozent Anteil am Strommix einen Zuwachs gegenüber März 2023 (9 Prozent) verzeichnete, war die Windenergieproduktion mit 28 Prozent Anteil am Strommix aufgrund der schlechteren Windverhältnisse im Vergleich zu März 2023 (29 Prozent) rückläufig. Ein weiterer Grund: Der Ausbau von Windkraftanlagen ist 2023 hinter den geplanten Zielen zurückgeblieben und konnte die schlechteren Windverhältnisse nicht mit mehr Erzeugungsleistung kompensieren.

Die Stromproduktion in Steinkohlekraftwerken sank trotz des geringen Windstromanteils auf 5 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil der Braunkohleverstromung wieder auf 17 Prozent. Dies ist insbesondere auf den gesunkenen CO₂-Preis (58 Euro je Tonne im Monatsmittel) im Europäischen Emissionshandel zurückzuführen, der Braunkohlekraftwerke wieder etwas wettbewerbsfähiger machte. So hatten Kohlekraftwerke einen ähnlich hohen Anteil am Strommix wie Windkraftanlagen an Land (beide rund 22 Prozent).

Wie hat sich die Stromerzeugung im März 2024 gegenüber dem März 2023 verändert?

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Im Vergleich zum Vorjahr schrieb sich auch im März 2024 der rückläufige Trend bei der Kohleverstromung in Deutschland fort: Gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichneten Kohlekraftwerke einen starken Rückgang von 3,1 Terawattstunden. Steinkohlekraftwerke produzierten im März 2024 nur noch die Hälfte des Stroms im Vergleich zu März 2023.

Auch Braunkohlekraftwerke produzierten 12,5 Prozent weniger Strom als im Vorjahresmärz, ihr relativer Anteil an der Stromerzeugung stieg allerdings vor dem Hintergrund insgesamt noch stärker gesunkener Stromerzeugung wieder an – aufgrund eines geringeren Stromverbrauchs und höherer Importe. Alle sieben Braunkohlekraftwerksblöcke, die Ende März 2024 stillgelegt worden sind, haben im letzten Betriebsmonat noch Strom produziert (Niederaußem Block E und F, Neurath Block C, D und E sowie Jänschwalde Block E und F). Diese Strommengen stehen ab April nicht mehr zur Verfügung und werden so lange durch die nächstgünstigeren europäischen Kraftwerke ersetzt, bis zusätzliche Wind- und Solaranlagen zugebaut werden. Da die Kraftwerke besonders hohe CO₂-Emissionen pro erzeugter Strommenge aufweisen, wirkt sich dies insgesamt emissionssenkend aus. Der deutsche Kraftwerkssektor verzeichnet im März 2024 ein Minus von 3,3 Millionen Tonnen CO₂-Äq oder -20 Prozent gegenüber März 2023.

Wetterbedingt fiel auch die Winderzeugung an Land um -2,8 Terawattstunden (-25 Prozent ggü. März 2023) niedriger aus. Allerdings konnte ein Plus von 12 Prozent bei Windkraft auf See und Solarenergie (+23 Prozent) diesen Rückgang teilweise ausgleichen. Die Kombination aus einem gesunkenen erneuerbaren und teuren fossilen Stromangebot ließ die Stromexporte gegenüber März 2023 um 2,5 Terawattstunden auf 3,9 Terawattstunden sinken, während die Importe um 1,7 auf 6 Terawattstunden anstiegen.

Welche aktuelle Entwicklung zeigt der Strompreis?

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Im März 2024 ging der erste Winter nach der heißen Phase der fossilen Energiepreiskrise zu Ende. Der Großhandelsstrompreis am Day-Ahead-Markt ist ein Barometer für die Lage am Strommarkt: Dieser sank im März unter den Preis vor Beginn der fossilen Energiekrise. Verglichen zum Vorjahresmärz lag er 36 Euro je Megawattstunde (EUR/MWh) beziehungsweise 35 Prozent niedriger. Über den gesamten Winter 2023/2024 halbierte sich das Strompreisniveau im Vergleich zum Vorjahreswinter; zwischen Oktober und März lag der Strompreis durchschnittlich rund 79 EUR/MWh niedriger als im Vorjahresvergleich. Dieser Preisverfall kommt bei Bestandskundinnen und -kunden aufgrund langfristiger Beschaffungsstrategien und Vertragsvereinbarungen erst verzögert an. Ein Anbieterwechsel kann sich daher aktuell lohnen.

Bibliographische Daten

Autor:innen
Fabian Huneke
Versionsnummer
1.0
Veröffentlichungsdatum

2. April 2024

Zitiervorschlag
Agora Energiewende (2023): Agorameter Review: Der deutsche Strommix im März 2024
Projekt
Diese Publikation wurde erstellt im Rahmen des Projektes Monatsauswertung Strommarkt Deutschland.

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