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1. August 2024

Agorameter Review: Der deutsche Strommix im Juli 2024

Analyse der Entwicklungen und Trends der deutschen Stromerzeugung im Juli 2024. Außerdem: Ein Blick auf die Enwicklung des Photovoltaik-Ausbaus im ersten Halbjahr.

 

Wie setzte sich der deutsche Strommix im Juli 2024 zusammen?

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Wie in den Vormonaten erzeugten die Erneuerbaren mit einem Anteil von 61 Prozent deutlich mehr als die Hälfte des Stroms. Bemerkenswert: Photovoltaik-Anlagen erzeugten erstmals über 10 Terawattstunden (10,3 TWh) in einem Monat und erreichten mit einem Anteil von 27 Prozent einen neuen Erzeugungsrekord.

Windkraft- und Solaranlagen erzeugten mit einem Anteil von 45 Prozent deutlich mehr Strom als alle konventionellen Erzeugungsanlagen zusammen (39 Prozent).

Wie hat sich die Stromerzeugung im Juli 2024 gegenüber Juli 2023 verändert?

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Bei der Photovoltaik (PV) machte sich der massive Zubau der letzten zwölf Monate in Höhe von 15,6 Gigawatt mit einem Plus in der Erzeugung von 2 Terawattstunden im Juli bemerkbar. Das entspricht einem Zuwachs um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der schleppende Windausbau konnte ein schwächeres Windaufkommen nicht kompensieren, im Ergebnis sank die Windstromerzeugung um 2,7 Terawattstunden.

Auffällig im Juli: Nachdem die Braunkohleverstromung 16 Monate in Folge gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken war (siehe Agorameter Review: Die deutsche Stromerzeugung im ersten Halbjahr 2024), stieg sie in diesem Monat erstmals wieder um 0,8 Terawattstunden an. Zum einen führt der derzeit weiterhin niedrige CO₂-Preis von 67 Euro je Tonne CO₂ (ein Rückgang um 22 Prozent im Vergleich zu Juli 2023) dazu, dass die Braunkohleverstromung gegenüber Steinkohle und Erdgas wettbewerbsfähig ist. Zum anderen zog die Stromnachfrage zuletzt wieder an und damit auf Grund fehlender Alternativen auch die Stromerzeugung der Braunkohlekraftwerke.

Die Entwicklungen zeigen, dass der Kohleausstieg kein Selbstläufer ist: Wichtige Voraussetzungen sind ein verlässlicher Investitionsrahmen für Wind- und Solarenergie sowie eine Kraftwerksstrategie für regelbare, wasserstofffähige Gaskraftwerke, die den Kohleausstieg absichern.

Themenfokus: Wie hat sich der Photovoltaik-Ausbau im 1. Halbjahr entwickelt?

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Der PV-Zubau stieg im ersten Halbjahr 2024 auf rund 7,5 Gigawatt an und übertraf damit den bisherigen Rekord aus dem ersten Halbjahr des Vorjahres um nochmals 0,4 Gigawatt. Wie bereits im Vorjahr wurde der Zubau von Kleinlagen unter 30 kWp getragen, die im ersten Halbjahr 2024 mit 3,2 Gigawatt einen Anteil von 43 Prozent am Zubau erreichten (ein Rückgang um 18 Prozent am Zubau im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023), sowie von Großanlagen über 1.000 kWp. Letztere erreichten mit 2,8 Gigawatt einen Anteil von 38 Prozent am Zubau, was einem Anstieg von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.

Bei den Anlagekategorien dominierten Dachanlagen: Mit 4,8 Gigawatt entfielen fast zwei Drittel der von Januar bis Ende Juni neu installierten PV-Kapazitäten auf diese Kategorie. Der Anteil der Freiflächenanlagen betrug mit 2,4 Gigawatt knapp ein Drittel; im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten diese aber um 40 Prozent zulegen. Im Gesamtsystem spielten steckerfertige Solaranlagen (sogenannte Balkonkraftwerke) eine untergeordnete Rolle – allerdings vergrößerte sich der Zuwachs im ersten Halbjahr um 67 Prozent auf 0,2 Gigawatt.

Um den weiterhin hohen PV-Zubau wirtschaftlich effizient zu gestalten, muss der erzeugte Solarstrom auch genutzt werden – etwa durch die flexible Nachfrage von Verbrauchsanwendungen, die ihre Stromnachfrage an das PV-Angebot anpassen können, wie zum Beispiel Elektroautos, (Haus-)Speicher oder Wärmepumpen. Verbraucher:innen können dann zu Zeiten hoher PV-Einspeisung mithilfe flexibler Stromtarife von günstigem Strom profitieren.

Bibliographische Daten

Autor:innen
Moritz Zackariat
Versionsnummer
1.0
Veröffentlichungsdatum

1. August 2024

Projekt
Diese Publikation wurde erstellt im Rahmen des Projektes Monatsauswertung Strommarkt Deutschland.

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