-
pdf 739 KB
Energiepreismonitor Januar 2015
Energiepreise erreichen erneut Tiefstand
Energiepreise erreichen erneut Tiefstand
Durchschnittliche Energiekosten im Januar auf niedrigstem Stand seit Anfang 2011 /
Ölpreissturz entlastet Verbraucher in Deutschland um 2,7 Milliarden Euro
Die Verbraucher in Deutschland gaben im Januar 2015 erneut gut drei Prozent weniger für Energie aus als im Dezember. Seit Juni 2014 sind die Energiepreise sogar um zehn Prozent zurückgegangen. Die Verbraucher in Deutschland wurden dadurch innerhalb von sieben Monaten um etwa 2,7 Milliarden Euro entlastet. Das ergibt die jüngste Auswertung des Energiepreis-Monitors der European Climate Foundation (ECF).
Aufgrund der abermaligen Verbilligung der weltweiten Rohölpreise zum Jahreswechsel lagen die Preise für Kraftstoffe in Deutschland im Januar durchschnittlich um 5,7 Prozent niedriger als im Dezember. Noch stärker machte sich die Entlastung bei der Heizölrechnung bemerkbar. Hier fielen die Preise im Januar um 12,3 Prozent. Sie erreichten damit den niedrigsten Stand seit Anfang 2010.
Im Schnitt kostete ein Barrel Rohöl an den weltweiten Börsen zu Jahresbeginn durchschnittlich 21,6 Prozent weniger als im Dezember und rund 60 Prozent weniger als im Juni 2014, wie die Berechnungen des Hamburgischen Weltwirtschafts-Instituts ergaben. Allerdings steigen die Rohölpreise seit Ende Januar wieder an – von weniger als 50 US-Dollar auf zuletzt etwa 60 US-Dollar je Barrel (157 Liter).
Einen leicht entlastenden Effekt hatte im Januar erstmals auch die Anpassung der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Im Zeitraum von 2010 bis 2013 hatte sie noch zu teils deutlichen Strompreisanstiegen geführt.
Da die Umlage für 2014 stärker angehoben worden war, als sich im Nachhinein als nötig erwies, wurde sie zum Ausgleich zum 1. Januar 2015 leicht um 0,07 Cent auf 6,17 Cent pro Kilowattstunde gesenkt. Gemessen am durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von etwa 30 Cent pro Kilowattstunde entspricht dies einer Entlastung von 0,2 Prozent. Diese wird durch gesunkene Großhandelspreise für Strom an der Strombörse ergänzt.
Insgesamt fielen die Strompreise im Januar dadurch um 0,5 Prozent gegenüber Dezember. Dieser Rückgang fällt vor dem Hintergrund des stark entlastenden Einflusses der Ölpreisentwicklung allerdings kaum auf. Auch bei den Kosten für Fernwärme gab es einen spürbaren Rückgang (minus 0,6 Prozent); hier summiert sich die Verbilligung mittlerweile auf 2,8 Prozent gegenüber Anfang 2013.
Wie entsprechende Rechnungen ergeben, hat der jüngste Sturz der Energiepreise entscheidend dazu beigetragen, dass die Inflation in Deutschland im Januar erstmals seit 2009 wieder negativ war, die Lebenshaltungskosten also zurückgingen. So lagen die Verbraucherpreise im Januar um 0,4 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Hätten die Energiepreise auf Vorjahresniveau verharrt, so hätte die Teuerung bei plus 0,6 Prozent gelegen. Selbst eine solche Rate wäre historisch niedrig gewesen.
Bleiben Sie auf dem Laufenden
Neuigkeiten auf der Website? Erhalten Sie regelmäßige Informationen über unseren Newsletter.
Downloads
Für weitere Informationen
-
Christoph Podewils
Leiter Kommunikation (bis März 2021)