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Format
Partnerpublikation
Date
9. Juni 2021

Agenda Wärmewende 2021

Studie im Auftrag der Stiftung Klimaneutralität & Agora Energiewende

Einleitung

Der Gebäudesektor trägt derzeit rund 16 % der Treibhausgasemissionen Deutschlands bei. In den letzten Jahren gingen die Emissionen des Sektors nur leicht zurück. Gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz müssen die Sektoremissionen von heute rund 120 Mio. t bis zum Jahr 2030 auf 70 Mio t. CO2-Äquivalente sinken. Das verschärfte Klimaziel der EU sowie der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz vom 24. März 2021 werden aller Voraussicht nach zu einem noch ambitionierteren Minderungsziel führen.

Die Studie „Klimaneutrales Deutschland 2045 zeigt auf, wie die verschiedenen Sektoren bis 2030 zur Erreichung des für Klimaneutralität notwendigen Reduktionsziels beitragen können und Deutschland insgesamt bis 2045 klimaneutral werden kann. Für die Dekarbonisierung der Gebäudewärme sind Entwicklungen in zwei Kernbereichen notwendig. Dies sind auf der einen Seite die Reduktion des Wärmebedarfs von Gebäuden sowie die Dekarbonisierung der dezentralen Wärmeversorgung, auf der anderen Seite der Ausbau und die Dekarbonisierung der Fernwärme. Für beide Kernbereiche sind neue Politikinstrumente notwendig, bestehende Instrumenten müssen im Hinblick auf ihre Zielkompatibilität weiterentwickelt werden. Hinzu kommt eine Stärkung der koordinierenden Rolle der Kommunen.

Kern des Gutachtens ist die Ausarbeitung eines Bündels an politischen Instrumenten, das darauf abzielt, die Klimaschutzziele des Gebäudesektors zu erreichen. Die den Sektor charakterisierende Trägheit erfordert, dass die notwendigen Entwicklungen wie ambitioniertere Wärmeschutzmaßnahmen an der Gebäudehülle, der schnellere Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme sowie ein anspruchsvoller Ausbau der netzgestützten Wärmeversorgung sehr zügig eingeleitet werden. Im Hinblick auf das Zieljahr 2030 ist die nächste Legislaturperiode damit die Schlüsselperiode.

Die spezifischen Randbedingungen des Gebäudesektors wie lange Investitionszyklen, geringe Preiselastizitäten und die Verteilung der Anreize zwischen Vermietenden und Mietenden führen dazu, dass sich wirksamer Klimaschutz im Gebäudesektor nur mit einem breiten Instrumentenmix realisieren lässt. Die CO2-Bepreisung fossiler Brennstoffe ist ein zentrales Instrument dieses Mixes.

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Bibliographische Daten

Autor:innen
Dr. Veit Bürger, Dr. Sibylle Braungardt (beide Öko-Institut e.V.), Christian Maaß, Dr. Matthias Sandrock, Paula Möhring (alle Hamburg Institut)
Veröffentlichungsdatum

9. Juni 2021

Seitenzahl
99
Projekt
Diese Publikation wurde erstellt im Rahmen des Projektes 10 Eckpunkte für einen klimaneutralen Gebäudebestand.

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