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Christoph Podewils
Leiter Kommunikation (bis März 2021)
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Mehr Energieeffizienz macht die Energiewende deutlich günstiger
Studie zeigt: Wenn der Stromverbrauch in den nächsten 20 Jahren um 10 bis 35 Prozent gegenüber heute reduziert wird, senkt das Deutschlands Stromrechnung um jährlich steigende Milliardenbeträge.
Im Jahr 2035 wären Einsparungen zwischen 10 und 20 Milliarden Euro möglich. Die Einsparungen kommen durch geringere Investitionen in fossile und erneuerbare Kraftwerke sowie durch geringere Ausgaben für Brennstoffe und für den Netzausbau zustande.
Das sind die zentralen Ergebnisse einer Studie der Prognos AG und des Instituts für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen für Agora Energiewende. Das Projekt wurde in Kooperation mit der European Climate Foundation (ECF) und dem Regulatory Assistance Project (RAP) durchgeführt. In der Studie wurden die Stromgestehungs- und Systemkosten innerhalb Deutschlands berechnet, um Effizienzgewinne beziffern zu können.
Der Studie zufolge zahlt sich mehr Energieeffizienz von Jahr zu Jahr stärker aus. Demnach könnten im Jahr 2050 sogar zwischen 15 und 28 Milliarden Euro eingespart werden. Zudem könnte der Netzausbau im Übertragungsnetz bis 2050 um mehr als die Hälfte von etwa 8.500 Kilometer auf etwa 4.000 Kilometer reduziert werden.
Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende: „Energie, die nicht verbraucht wird, muss nicht produziert, transportiert und bezahlt werden. Würde das Stromsparziel aus dem Energiekonzept von 2010 umgesetzt, führte dies zu jährlich steigenden Einsparungen, die im Jahr 2035 insgesamt zwölf Milliarden Euro erreichen.“
Bisher fehlten jedoch konkrete Maßnahmen, um den Stromverbrauch im Jahr 2020 um zehn Prozent und im Jahr 2050 um 25 Prozent unter das Niveau von 2008 zu senken. Diese Zielmarken sieht das Energiekonzept vor. „Die Studie ist ein Plädoyer dafür, der Energieeffizienz mehr Bedeutung beizumessen“, so Graichen. „Auf der politischen Tagesordnung stehen 2014 die sachgerechte Umsetzung der EU-Effizienzrichtlinie sowie ein ambitionierter Energieeffizienzaktionsplan.“
In der Studie wurde außerdem erstmals ein Wert für jede eingesparte Kilowattstunde ermittelt. „Die eingesparte Kilowattstunde ist die günstigste. Erstmalig können wir dieser Aussage jetzt auch einen Preis beimessen: Demnach bewirkt jede eingesparte Kilowattstunde Strom eine Kosteneinsparung im Stromsystem zwischen 11 und 15 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2035“, sagt Friedrich Seefeldt von der Prognos AG. Die Kosten, um diese Einsparungen zu erzielen, seien bei vielen Effizienzmaßnahmen hingegen wesentlich niedriger – in diesen Fällen ist eine Umsetzung damit auch aus gesamtwirtschaftlicher Sicht sinnvoll.
Ein effizientes und schlankes Stromsystem senkt zudem den Ausbaubedarf bei Stromnetzen. Christopher Breuer vom IAEW: „Dem Effizienzpfad des Energiekonzepts folgend kann unter bestimmten Umständen der in Deutschland bis 2050 erforderliche Übertragungsnetzausbau um bis zu 50 Prozent reduziert werden – im Vergleich zu einem Effizienzpfad ohne große Stromsparambitionen.“ Die Einsparungen beim Ausbau des Übertragungsnetzes sind unter anderem davon abhängig, ob der hierzulande erzeugte Strom aus Erneuerbaren auch in Nachbarländer transportiert werden soll.
Die Studie beziffert darüber hinaus die Einsparpotenziale bei CO2-Emissionen und bei Importkosten für Brennstoffe. Demnach können im Jahr 2020 die CO2 -Emissionen um neun Millionen Tonnen reduziert werden, wenn der Stromverbrauch entsprechend dem Energiekonzept-Ziel um zehn Prozent sinkt. Die Importabhängigkeit verringert sich nachhaltig. Deutschland kann im Jahr 2020 Kohle- und Gasimporte von 1,2 Milliarden Euro sparen.
Die Studienergebnisse sowie die Präsentation der Hauptergebnisse anlässlich der Presskonferenz am 19. März 2014 stehen unten unter Downloads bereit.
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