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Karin Kritzinger
Projektleiterin Power System Transformation
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Mathis Rogner
Projektleiter Südostasien
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Türkei
Die Türkei hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2053 klimaneutral zu sein. Damit eröffnen sich für das Land an der Schnittstelle von Europa und Asien neue Möglichkeiten.
Das türkische Energiesystem hat seit der Jahrtausendwende einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen. Im Jahr 2001 begann das Land mit der Umstrukturierung seines Stromsystems, um den Energiebedarf einer schnell wachsenden Wirtschaft und Bevölkerung decken zu können. Die Liberalisierung und Privatisierung des Strommarktes hat es privaten Unternehmen ermöglicht, sich an der Stromerzeugung, -verteilung und -versorgung zu beteiligen. Das Ziel: Mit mehr inländischen Produktionskapazitäten und sinkenden Gesamtkosten des Stromsystems die Energiesicherheit zu fördern.
Erneuerbare Energieressourcen haben entscheidend zur Diversifizierung des türkischen Stromsystems beigetragen. Während bereits seit den 2000er Jahren rund ein Drittel der gesamten Stromerzeugung aus Wasserkraft stammte, haben Wind- und Solarenergie seit den 2010er Jahren einen sprunghaften Anstieg erlebt. Kostensenkungen und ein günstiges regulatorisches und finanzielles Umfeld haben dazu beigetragen, dass der Anteil von Wind- und Solarenergie von 1,4 Prozent im Jahr 2010 auf 12 Prozent im Jahr 2020 gestiegen ist.
Bis vor kurzem lag der Fokus der Energiestrategie der Türkei vor allem auf Versorgungssicherheit und weniger auf der Verringerung von Treibhausgasemissionen. Das hat sich mit der Ankündigung der türkischen Generalversammlung im Oktober 2021 geändert: Im Rahmen des Pariser Abkommens strebt die Regierung an bis 2053 an klimaneutral zu sein. Das markiert einen Wendepunkt in der türkischen Energie- und Klimapolitik.
Agora Energiewende unterstützt lokale Partner mit technischem und ökonomischem Know-how auf dem Weg zu einem erneuerbaren Energiesystem.
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