Thailand

Thailand hat sich innerhalb der vergangenen Jahrzehnte von einem landwirtschaftlich-geprägten Land zu einer Industrienation entwickelt. Mittlerweile gehört es zu den wichtigsten Export- und Produktionsstandorten der Kraftfahrzeug-, Elektro- und Agrarbranche. Eine günstige und sichere Energieversorgung ist daher von entscheidender Bedeutung für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit Thailands.

Thailand ist in erster Linie auf Erdgas angewiesen, um seinen Strom- und Industriesektor zu versorgen und stützt sich dabei auf die Gasfelder im Golf von Thailand: 2021 wurden 54 Prozent des erzeugten Stroms durch Erdgas gewonnen und 17 Prozent durch Kohleverstromung. Die Bedeutung von Erdgas im thailändischen Energiesystem ist jedoch nicht mehr eindeutig, obwohl es lange Zeit als günstiger lokaler Energieträger galt. Erhebliche Gasreserven sind in unflexiblen Langzeitverträgen gebunden. Dadurch entstehende Überkapazitäten und hohe Leistungsreserven können schwere Auswirkungen auf die Energiepreise nach sich ziehen. Auch der Ausbau der erneuerbaren Energien und die damit verbundene Diversifizierung der Energieversorgung wird gebremst. Eine Möglichkeit, Produktionsüberschüsse abzubauen, sind regionale Strom- und Gasverbundnetze. Diese können gleichzeitig den Energiemarkt in der Region zu stärken.

Auf der COP26 verpflichtete sich Thailand, bis 2050 CO2-neutral zu sein und bis 2065 Klimaneutralität zu erreichen. Um die Energiewende zu beschleunigen, ist ein Paradigmenwechsel im Energiebereich notwendig.

An seinem Standort in Bangkok erarbeitet Agora Energiewende technische Lösungen und politische Handlungsvorschläge zur Dekarbonisierung des thailändischen Energiesystems. Wir arbeiten mit lokalen Partnern zum Strommarktdesign, zu Roadmaps für neue Technologien und zu Konzepten für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern.