Südostasien

Angetrieben durch das schnelle Wachstum ihrer Bevölkerungen und Wirtschaft, insbesondere des produzierenden Gewerbes, ist der Energiebedarf der  „asiatischen Tigerstaaten“ Südostasiens zwischen 2005 und 2020 um mehr als 50 Prozent gestiegen. Kohle, Öl und Gas dominieren die Primärenergieversorgung mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent im Jahr 2020. Dem ASEAN Outlook 2022 zufolge wird sich der Energiebearf bis 2050 voraussichtlich verdoppeln, selbst wenn die nationalen Energieeffizienzziele erreicht werden.

Derzeit verändert sich jedoch die politische und öffentliche Unterstützung für die Energiewende, denn zehn der elf ASEAN-Länder haben sich verpflichtet, bis zur Mitte dieses Jahrhunderts oder kurz danach Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Die Hälfte der ASEAN-Länder hat sich entschlossen die Kohleverstromung zu reduzieren. Daher braucht die Region umfassende koordinierte Maßnahmen, um die Transformation ihrer Volkswirtschaften zu beschleunigen und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten und eine soziale und integrative Entwicklung zu fördern. Zudem ist eine erhebliche finanzielle und technische Unterstützung durch die internationale Gebergemeinschaft erforderlich, um den Kohleausstieg und den Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2030 zu beschleunigen.

Zu den Aktivitäten von Agora in Südostasien gehört es Entwicklungsszenarien für Netto-Null-Emissionen zu analysieren und erneuerbare Energien zu integrieren. Zusätzlich wird der Dialog über die Energiewende und der Informationsaustausch zu bisherigen Erfahrungen und sogenannten ‚Best Practices‘gefördert. Agora-Mitarbeitende im Bangkok-Büro unterstützten Partnerorganisationen in der Region durch Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau und Wissensaustausch.