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Format
Meldung
Date
15. Juni 2012

Erneuerbare Energien und Stromnachfrage im Jahr 2022

Welche Veränderungen bringt der weitere Ausbau von Windenergie und Photovoltaik für konventionelle Kraftwerke mit sich? Welche Bedeutung kommt dann noch den so genannten Grundlast-Kraftwerken zu? Wie wird es gelingen, die Jahreshöchstlast auch in windschwachen Winterwochen zu decken? Anhand des Ausbauszenarios des Netzentwicklungsplans für 2022 wird dies graphisch dargestellt.

Nach der Prognose der Bundesnetzagentur werden im Jahr 2022 etwa 220 Gigawatt (GW) installierte Erzeugungsleistung zur Verfügung stehen. Davon entfallen 90 GW auf konventionelle Kraftwerke und 130 GW auf Erneuerbare Energien. Die erneuerbaren Kapazitäten werden sich wiederum zu knapp 90 Prozent aus Windkraftwerken und Solaranlagen zusammensetzen. Das hat Folgen für den Ausgleich von Stromangebot und -nachfrage.

Um die damit verbundenen Herausforderungen für das Funktionieren des Stromsystems zu illustrieren, hat Agora Energiewende das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) beauftragt, eine Simulation der Einspeisung aus Erneuerbaren Energien für alle 52 Wochen des Jahres 2022 vorzunehmen. Dabei wurde das Wetter des Jahres 2011 zu Grunde gelegt, das heißt Wind- und Sonnenangebot folgen dem Muster von 2011. Zudem wurde angenommen, dass die Stromnachfrage ebenfalls dem Jahr 2011 entspricht. Die Ergebnisse sind in der Analyse zusammengefasst, die Schaubilder für alle 52 Wochen können Sie der Langfassung der Präsentation  entnehmen.

Die wichtigsten Ergebnisse der IWES-Simulation lassen sich wie folgt zusammenfassen: 

Im Jahr 2022 kann es rund 200 Stunden geben, bei denen die Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien den kompletten Strombedarf in Deutschland übersteigt. Bezieht man darüber hinaus die Energieeffizienz-Ziele der Bundesregierung mit ein (minus 10 Prozent Stromverbrauch bis 2020 gegenüber 2008), erhöht sich diese Zahl auf etwa 900 Stunden (eigene Schätzung). In dem Fall würden Sonne, Wind, Wasser und Biomasse in etwa 10 Prozent aller Stunden mehr Strom produzieren, als in dieser Zeit in Deutschland verbraucht wird.

Andererseits stehen an rund 240 Stunden des Jahres nur 10 GW oder weniger aus Erneuerbaren Energien zur Verfügung (weitgehend aus Wasserkraft und Biomasse). Die Herausforderung wird sein, auch in diesen Zeiten Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

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